S-BÖGEN

1. Form:

- normale Form
- Grundmann-Form:
Dieser Bogen wurde nach den Vorschlägen von Prof. Dr. Roger Grundmann von der TU Dresden zur Optimierung der Luftströmungsverhältnisse geformt, wodurch die Spielqualität, besonders in der hohen Lage, verbessert wird. Durch die Form des S-Bogens wird das Fagott etwas tiefer gehalten. Dies bewirkt, dass die rechte Schulter nicht hochgezogen wird und dadurch entspannter ist.

 

2. Länge:

Die üblichen Abstände zwischen den Längen 0 – 1 – 2 scheinen uns zu groß. Wir fertigen die S-Bögen in 1 mm-Schritten, nicht weil sich der Stimmton merklich ändert, sondern weil sich so die ideale Balance zwischen Spieler, Rohr, S-Bogen und Fagott besser finden lässt. Zwischen den einzelnen Längen 0 – 1 – 2 – 3 ist jeweils ein Unterschied von 3 mm. Zwischen diesen Längen gibt es weitere Abstufungen in 1 mm-Schritten. Diese sind durch Punkte gekennzeichnet. So entspricht z. B. die Länge 2• der Länge 2 + 1 mm, die Länge 2•• der Länge 2 + 2 mm. 3mm länger entsprechen dann bereits der nächsten Länge (in diesem Beispiel Länge 3). Unsere S-Bögen der Länge 2 oder 2• entsprechen ungefähr den üblichen 1er S-Bögen. Viele professionelle Spieler unserer S-Bögen wählen unsere Länge 3.

 

3. Material:

Legierungen:
Nach Tests mit unterschiedlichen Legierungen, haben wir 3 davon für unsere S-Bögen ausgewählt:
o Neusilber (Bezeichnung N) klingt hell und direkt
o Messing (Bezeichnung M) klingt runder und wärmer
o Spezialmessing (Bezeichnung T) klingt rund, aber mit einem klaren Kern (diese S-Bögen werden am häufigsten gewählt)

Wandstärken:
Unsere S-Bögen sind in folgenden Wandstärken erhältlich:
o Neusilber in den Wandstärken 0,6 – 0,8 – 1,0 mm (Bezeichnung N6 – N8 – N10)
o Messing in den Wandstärken 0,8 – 1,0 mm (Bezeichnung M8 – M10)
o Spezialmessing in den Wandstärken 0,8 – 1,0 mm (Bezeichnung T8 – T10)
Die Wandstärken 0,8 + 1,0 mm sind in ihrer Schwingungsaufnahme und -weitergabe weniger durch die hochfrequenten Vibrationen der dünneren S-Bögen gestört und tragen dadurch besser und klarer. Am häufigsten werden S-Bögen aus 1,0 mm starkem Material gewählt.

 

4. Fertigungsmethode:

Alle unsere S-Bögen sind aus Blech geschnitten, gebogen und gelötet. Neusilber wird mit Neusilberlot und Messing, M + T, mit Messinglot gelötet. Die S-Bögen mit den Wandstärken 0,8 und 1,0 mm werden dann auf einem speziellen Stahldorn komplett durchgeschmiedet, danach noch einmal geglüht, auf den Enddorn aufgeprägt und fertig gemacht. Die S-Bögen aus 1,0 mm-Blechen werden zweimal auf den Dorn geprägt, um eine weitere Verdichtung des Materials zu bewirken. Diese S-Bögen werden poliert geliefert. Die leichten N6-S-Bögen liefern wir versilbert. Für die stärkeren S-Bögen empfehlen wir keine Versilberung, da die galvanisch aufgetragene Silberschicht das freie Schwingen des S-Bogens beeinträchtigt.

Wir fertigen die S-Bögen in 2 Weiten:
o mit normalem Innendurchmesser
o mit 1/10 mm weiterem Innendurchmesser
Die Wahl der bevorzugten Weite ist eine sehr subjektive Angelegenheit, deshalb kann man dazu keine Empfehlung geben. Manche Spieler bevorzugen die normale Weite, andere die „weiten“ S-Bögen.

 

5. Bedeutung der Stempel (Beispiele):

T102 3 G = Spezialmessing, 1,0 mm Wandstärke, 2x gezogen, Länge 3, geschmiedet
M8 2. G W = Messing, 0,8 mm Wandstärke, Länge 2 + 1 mm länger, geschmiedet, weit
N6 2.. = Neusilber, 0,6 mm Wandstärke, Länge 2 + 2 mm länger